Claudio Mutti
Mircea Eliade und die Eiserne Garde
- Artikel-Nr.: 978-3-941247-11-6
- Info: 144 Seiten, broschiert
- Info: Regin-Verlag, 2009
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»Das ist eine solch rumänische Sache gewesen … es gibt keinen tieferen Ausdruck der rumänischen Seele!«
So exaltiert äußerte sich noch 1997 der Philosoph Vasile Lovinescu über die Legion Erzengel Michael, jene politisch-spirituelle Organisation, die 1927 von Corneliu Zelea Codreanu gegründet worden war und die Jahrzehnte nach ihrer blutigen Zerschlagung von Historikern als »die radikalste faschistische Bewegung, die es je gab« eingeschätzt werden sollte. In den 1920er und 1930er Jahren agierten im Umfeld der Legion und ihres politisch-paramilitärischen Arms, der Eisernen Garde, rumänische Intellektuelle, die sich entweder bereits einen Namen gemacht hatten oder die später im westlichen Exil internationale Bekanntheit erlangen sollten. Fünf herausragende Geister Rumäniens werden hier in ihrem legionären oder prolegionären Wirken vorgestellt. Der Rumänienexperte Claudio Mutti setzt sich auf die Spur des Religionswissenschaftlers und Schriftstellers Mircea Eliade, des Philosophieprofessors Nae Ionescu, des später berühmt gewordenen Essayisten Emil M. Cioran, des Philosophen und Schriftstellers Constantin Noica sowie des rumänischen Vertreters der Integralen Tradition, Vasile Lovinescu.
Die dargestellten Persönlichkeiten gingen mit ihrer »faschistischen Verstrickung« ganz unterschiedlich um: Einige schwiegen sich über ihre Vergangenheit aus, andere leugneten sie schlichtweg, und wieder andere standen vorbehaltlos zu ihr. Die hier erstmals in deutscher Sprache vorliegende grundlegende und quellenreiche Studie über die Eiserne Garde und wirkmächtige intellektuelle Protagonisten aus dem rumänisch-legionären Umfeld enthält zwei eigenständige Monographien: Mircea Eliade e la Guardia di Ferro und Le penne dell’Arcangelo sowie zwei weitere Texte von Claudio Mutti, die in der internationalen Forschung Beachtung gefunden haben.
Ferner erschließt die vorliegende Studie den Zugang zu den belletristischen Werken Eliades, die oft »Schlüsselromane« sind und hinter deren Protagonisten sich mitunter reale Personen verbergen. Dieses Werk ist für Religions-, Literatur- und Geschichtswissenschaftler ebenso wertvoll wie für Romanistik-/Rumänisch-Studenten und Personen, die sich für Wissenschaftsgeschichte, Faschismustheorie, Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts sowie für allgemeine Geschichte interessieren.